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„Wir stehen auf Grünzeug“

„Wir stehen auf Grünzeug“

Till Börner
Die Kostbar ist ein Healthy-To-Go Laden mit Nachhaltigkeitsgedanken. © Kostbar

Gabriel ist sich sicher: „So etwas hat in Mannheim noch gefehlt.“ Der 26-Jährige zeigt mit ausgestreckter Hand in das kleine Restaurant in der Fressgasse.

Es ist aber weniger das Deko-Bücherregal, das in mehreren Metern Höhe an der Wand hängt oder der mit Orangen gefüllte Schubkarren in einer Ecke, die in der Quadratestadt so noch nirgendwo zu bestaunen waren.

Die Kombination aus Speisen, Getränken und nachhaltiger Geschäfts-Philosophie sei es, die die Kostbar so einzigartig mache, erklärt Gabriel.

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To-Go-Laden

Zusammen mit seinem Geschäftspartner, der den gleichen Vornamen trägt, betreibt er seit September 2020 den Imbiss in Q4. Hier wird Fast Food verkauft. Aber nicht Pommes, Pizza oder Döner, sondern Bowls, gefüllte Pitas und Salate.

„Wir sind kein klassisches Restaurant, sondern ein To-Go-Laden, etwa 80 Prozent der Kunden bestellen ihr Essen und nehmen es dann mit“, sagt Gabriel, der wegen der leichten Hektik, die dadurch verbreitet wird, gerne von „schnellem Essen“ spricht.

Die beiden Geschäftspartner der Kostbar in Mannheim. © Till Börner
Die beiden Geschäftspartner der Kostbar in Mannheim. © Till Börner

Regionalität wichtig

Fast alle Produkte, die in der Kostbar über den Tresen wandern, stammen aus der Region. Fleisch und Wurst von lokalen Metzgern, Obst und Gemüse werden jeden Morgen von Landwirten aus der Pfalz oder dem Odenwald geliefert.

Mehr als die Hälfte der angebotenen Speisen sind vegetarisch oder vegan. „Unsere Gerichte machen satt, liegen aber nicht schwer im Magen“, so Gabriel.

Eine Bowl aus Feta, Süßkartoffeln, Roastbeef und den japanischen Hülsenfrüchten Edamame trägt den Namen „Sweet Red Beef“ und ist leicht scharf.

Die Zutaten für alle Bowls, Paninis und Wraps stammen aus der Region. © Till Börner
Die Zutaten für alle Bowls, Paninis und Wraps stammen aus der Region. © Till Börner

Wer „Paris Love“ bestellt, bekommt Ziegenfrischkäse, saisonales Obst, Tomaten und geröstete Nüsse. Dazu hat der Kunde die Qual der Wahl zwischen sechs verschiedenen Dressings, die von Curry-Mango bis Rote Beete-Balsamico reichen.

Zum Anbeißen sehen auch die Panini aus. „Green Cheese“ beinhaltet Tomaten, Mozzarella und grünes Pesto, hinter „Little Italy“ verstecken sich Serrano-Schinken, Granatapfel und Frischkäse.

Die fünf verschiedenen Pita-Varianten gibt’s alle mit einem herzhaften Dinkel-Vollkorn-Teig. Besonders beliebt ist die Falafel-Hummus-Pita mit Gemüse. „Wir stehen eben auf Grünzeug“, erzählt Gabriel lachend.

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Auch Bubble Tea erhältlich

Das unterstreichen die Betreiber der Kostbar nicht nur in ihrer Speisekarte, sondern auch mit der Inneneinrichtung ihres Imbisses. Wer es sich auf einem der wenigen Barhocker bequem macht, sitzt unter einer sechs Quadratmeter großen, grünen Pflanzenwand.

Auch die Schubkarre, die bis zum Rand mit Orangen gefüllt ist, dient nicht nur der Deko: Aus den Früchten wird frisch gepresster Saft. Noch beliebter als die Zitrus-Vitaminbombe sind die veganen Bubble Teas mit ihren unzähligen Geschmacksrichtungen.

Mehr als nur Deko: Aus den Orangen wird frischer Saft gepresst. © Till Börner
Mehr als nur Deko: Aus den Orangen wird frischer Saft gepresst. © Till Börner

Plastikfrei für mehr Nachhaltigkeit

Saft, Tee, Kaffee sowie alle Speisen sind in verschiedenen Größen erhältlich und alle zum Mitnehmen – und das in plastikfreier Verpackung.

„Schüsseln, Becher und Strohalme bestehen aus Rohrzucker und Maisstärke, das Besteck zu unserem Essen aus Holz. Wir bezeichnen uns als Healthy-to-Go-Geschäft“, sagt Gabriel.

Alle Speisen und Getränke gibt es in plastikfreien oder ökologisch abbaubaren Verpackungen. © Till Börner
Alle Speisen und Getränke gibt es in plastikfreien oder ökologisch abbaubaren Verpackungen. © Till Börner

Auch wenn das Essen in der Kostbar lecker schmeckt, wird natürlich nicht alles verkauft. Bowls, Paninis und Pitas, die abends noch in der Vitrine liegen, werden von einer Foodsharing-Gruppe abgeholt.

„Es wird nix weggeworfen“, betont Gabriel, der zusammen mit seinem Namensvetter bereits zwei Kostbar-Imbisse in Heidelberg führt.

  • Kostbar (Update Dezember 2021)

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