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Handgefertigte Keramik von DripDrop Ceramics

Handgefertigte Keramik von DripDrop Ceramics

Vanessa Müller
Inken vertieft in ihre Arbeit. © Vanessa Müller

Schöne handgefertigte Keramik in der heutigen Zeit zu finden ist nicht besonders leicht. Deshalb mussten wir unbedingt wissen, was es mit der farbenfrohen und ästhetischen Keramik von DripDrop Ceramics auf sich hat.

Gerade einmal seit 2020 töpfert Gründerin Inken, die eigentlich Lehrerin ist. Ihre Helfende Hand ist Paul, der nicht nur die tolle Arbeit von Inken mit der Kamera festhält, sondern auch noch jede Menge anderer Dinge wie den Online-Shop und den Versand betreut.

Hier könnt ihr einen Teil der verschiedenen Glasuren der Tassen von DripDrop Ceramics sehen. © Vanessa Müller
Hier könnt ihr einen Teil der verschiedenen Glasuren der Tassen von DripDrop Ceramics sehen. © Vanessa Müller

Ende März diesen Jahres haben die beiden ihren eigenen Onlineshop eröffnet, wo man die handgefertigte Keramik, ab einem bestimmten Zeitpunkt, einem sogenannten Drop, erwerben kann.

Kurz darauf sind sie mit DripDrop Ceramics in ihr eigenes Studio in der Neckarstadt West gezogen, in dem auch schon das erste Pop Up Event stattgefunden hat. Gemeinsam mit Freunden haben sie dafür das Studio saniert und den Innenhof so eingerichtet, dass man sich wohlfühlt.

Erstes Pop-Up Event. © DripDrop Ceramics
Erstes Pop-Up Event. © DripDrop Ceramics

Wo die Reise gestartet hat

Der Auslöser, dass Inken 2020 angefangen hat zu töpfern, kam durch einen schlimmen Schicksalsschlag in ihrer Familie. „Mein Papa ist gestorben, da habe ich relativ schnell gemerkt, dass ich einen Ausgleich brauche und ich wollte schon immer mal töpfern“, berichtet Inken. Schnell stellt sie fest, dass das Töpfern ihr aus dieser schwierigen Zeit hilft, wie eine Meditation auf sie wirkt und sie erfreut.

Da sie in der Uni in Frankfurt Kunst studiert hat, konnte sie schon hier ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen und vieles ausprobieren. „Ich habe aber nie das gefunden, was meine Leidenschaft ist“, erklärt sie und fährt darauf fort, „ich hatte aber immer im Hinterkopf, dass ich mal töpfern will, es zumindest mal ausprobieren.“

Da sie zur Zeit der Pandemie mit dem Töpfern angefangen hatte, gab es keine Möglichkeit Kurse zu besuchen, um etwas über die Techniken oder den Umgang mit dem Material zu lernen. Also hat sie sich alles selbst beigebracht und vieles einfach ausprobiert.

Da Inken sich dazu entschieden hatte mit der Drehscheibe zu arbeiten, hat sie sich spontan eine Töpferscheibe in einer Behinderten Werkstatt in Heidelberg gekauft. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie also besagte Töpferscheibe in ihre Wohnung gebracht und von diesem Moment an, hat sie nichts mehr davon abgehalten und hat mit dem Töpfern angefangen.

Inken und Paul. © DripDrop Ceramics
Inken und Paul. © DripDrop Ceramics

Der Prozess des Töpferns

„Ich habe schnell gemerkt, dass es wie eine Meditation auf mich wirkt, trotz der vielen Rückschläge“, schwärmt Inken. Das Schwierigste am Töpfern ist, wie ich erfahre, den Ton in der Mitte der Scheibe zu zentrieren. Das zu lernen, dauert einfach seine Zeit. „Es gab auch Tage, da wollte ich alles hinschmeißen, aber habe dann einfach immer weiter gemacht“, erklärt die Gründerin.

Man beginnt beim Töpfern immer mit einem kleinen Gefäß, so war es bei Inken zum Beispiel die Tasse. Weil es etwas ist, was man täglich benutzen kann. „Ich trinke auch gerne Kaffee, also hat das perfekt gepasst“, lacht sie.

Irgendwann sind dann auch wirklich Tassen daraus entstanden. So zum Beispiel die beliebte Konfetti Tasse von DripDrop Ceramics. Sie war das erste Stück, was Inken komplett selbst designt hat. Bis die Tasse so fertig war, wie man sie jetzt auf ihrer Webseite sehen kann, vergingen ein paar Monate. Das Design wurde aber direkt von der ganzen Community geliebt und alle wollten eine Tasse ergattern.

Hier trocknen die verschiedenen Tassengrößen. © Vanessa Müller
Hier trocknen die verschiedenen Tassengrößen. © Vanessa Müller

Der Prozess im Ofen

„Für mich ist diese Tasse etwas ganz besonders, sie ist aus der Zeit der Verarbeitung entstanden“, so Inken. Umso schöner ist es, dass die Tassen so viel Zuspruch bekommen haben, denn bei einer Glasur ist es natürlich nicht geblieben. Neben der Konfetti Tasse gibt es noch viele weitere Tassen, in denen die Tropfen, für die DripDrop Ceramics auch steht, aufgegriffen werden. „Ich hätte natürlich trotzdem weiter gemacht, weil ich Töpfern superschön finde“, erzählt sie.

Der Prozess im Ofen ist immer anders. Bevor die Keramik komplett fertig ist, durchläuft sie viele einzelne Schritte, die mindestens genauso aufwendig sind, wie die eigentliche Fertigung. „Allein beim Trocknungsprozess muss ständig kontrolliert werden“, erklärt Inken.

Nach dem Trocknungsprozess wird eine Tasse schrühgebrannt und erhält dann die helle beige Farbe. Anschließend wird sie glasiert und dann nochmal gebrannt. Diese Brände gehen mindestens 20 Stunden, der Glasurbrand dauert sogar 24 Stunden.

Das, was am längsten an der Keramikherstellung dauert, ist eigentlich der Trocknungsprozess, bis sie anschließend in den Ofen kommt. „Der gesamte Prozess lässt sich auf etwa 4-5 Wochen schätzen, bis die Tasse komplett fertig ist“, lacht Inken und erzählt darauf, „es ist eben Handarbeit“.

Die Unikate warten auf ihre weiter Verarbeitung. © Vanessa Müller
Die Unikate warten auf ihre weiter Verarbeitung. © Vanessa Müller

Entstehung der Konfetti Tasse

Die wunderschönen Glasuren sind aus ihrer Liebe zu den Farben entstanden. „Bis Inken das finale Produkt der Konfetti Tasse entwickelt hatte, ist beinahe ein ganzes Jahr vergangen“, berichtet Paul und fährt fort, „die Glasur zum Beispiel ist am Anfang viel zu weit gelaufen, also konnten die ersten Tassen teilweise nicht stehen.“

Wie eine Glasur an einer Tasse am Ende aussieht, lässt sich nie genau sagen. Inken war es wichtig, dass ihre Keramik etwas Dreidimensionales hat. Zum einen sollte die Haptik etwas dreidimensional sein, zum anderen sollte sie das auch von der Wirkung her, wenn die Tasse irgendwo steht und man sie anschaut.

„Von Anfang an wollte ich die Glasur laufen lassen, weil ich es mag, wenn man nicht weiß, was am Ende rauskommt, wie es am Ende auf der Tasse aussieht“, schwärmt die Keramikerin. Deshalb ist jede Tasse ein Unikat, weil die Glasur sich farblich immer unterscheidet.

Die verschiedenen Stufen, bis hin zur fertigen Tasse (rechts). © Vanessa Müller
Die verschiedenen Stufen, bis hin zur fertigen Tasse (rechts). © Vanessa Müller

Ein paar erste Modelle aus ihrer Anfangszeit hat sie noch zuhause stehen, als Deko oder auch als Tasse für Tee, Kaffee oder anderes. Auch hierauf achten die beiden, dass nichts weggeworfen wird. Die Ware, die es nicht in den Verkauf schafft, versuchen sie aufzubereiten und für andere Dinge zu verwenden.

So haben sie zum Beispiel aus den ersten Versuchen der Espressotassen eine Girlande gemacht, die jetzt den Innenhof verschönert. „Wir wollen unseren Qualitätsstandard eben weiter beibehalten und sind deshalb so perfektionistisch, aber bei uns wird nichts weggeschmissen“, berichtet Inken.

Aus ihrer B-Ware haben sie eine tolle Lichterkette angefertigt. © Vanessa Müller
Aus ihrer B-Ware haben sie eine tolle Lichterkette angefertigt. © Vanessa Müller

Ein Produkt, vielfältig einsetzbar

Immer wieder probieren sie andere Dinge aus. Zum Beispiel Kerzenständer oder auch Kerzen. Hier kann das Wachs dann in die B-Waren Tasse gegossen werden und man kann eine DripDrop Ceramics Kerze kaufen, aber hat gleichzeitig auch eine Tasse, die danach auf jeden Fall verwendet werden kann.

Die Tassen unterscheiden sich höchstens in ihrer Glasur von denen der A-Ware und eignen sich daher nicht für die Spülmaschine, aber die Funktion der Tasse bleibt natürlich weiterhin bestehen.

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Inken beim Prozess des Abdrehens der Tassen. © Vanessa Müller
Inken beim Prozess des Abdrehens der Tassen. © Vanessa Müller

„Ich würde schon sagen, dass jeder das Töpfern erlernen kann, aber man braucht eben Durchhaltevermögen“, berichtet Inken und erzählt anschließend, „das Schöne am Töpfern ist aber auch, dass man alles mit Hand macht.“

Es ist nicht zwingend notwendig, mit der Scheibe zu arbeiten, so wie Inken es macht. „Aber ich persönlich liebe das, der Moment, in dem ich dann den Ton auf der Scheibe zentriere, hat für mich etwas ganz Meditatives“, schwärmt sie darauf.

Ein weiteres Unikat, was auf seine Glasur wartet. © Vanessa Müller
Ein weiteres Unikat, was auf seine Glasur wartet. © Vanessa Müller

Bevor sich Inken und Paul über verschiedene Ecken kennengelernt haben, hatte Inken sich bereits drei Jahre selbst um alles, was zusätzlich neben dem Töpfern anfällt, gekümmert. Den Prozess des Töpferns hat sie von Beginn an auf Social Media geteilt und schon damals viel Zuspruch für ihre Keramik bekommen. Paul unterstützt sie aktuell zwar auch immer wieder bei handwerklichen Sachen, kümmert sich aber hauptsächlich um Social Media, was in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist.

Da die Nachfrage nach der handgefertigten Keramik aber so hoch ist und sie gerne allen gerecht werden wollen, fallen eben auch eine Menge anderer Dinge an, um die sich Paul kümmert. Am Anfang war er einfach nur Fan und wollte auch eine der selbstgemachten Tasse haben.  „Es war schon wie eine Fügung, dass wir zusammengefunden haben“, lacht Inken, die sehr gerne mit Paul zusammenarbeitet.

Neben den Konfetti Tassen (links) gibt es noch weitere Glasuren. © Vanessa Müller
Neben den Konfetti Tassen (links) gibt es noch weitere Glasuren. © Vanessa Müller

Tropfen als Wiedererkennungsmerkmal

Die besondere Technik die Inken anwendet, findet man in der Glasur jeder Tasse wieder. Die dabei entstehenden Tropfen sind das Erkennungsmerkmal und stehen daher auch für den Namen DripDrop Ceramics.

Da man die Glasur nur drüber laufen lässt, weiß man nicht, wie die Tasse nach dem Glasurbrand aussieht. „Man kann das als Keramiker natürlich planen, aber das ist nicht das, was ich verfolge, ich liebe das Experimentelle und deshalb wende ich diese Technik an“, erzählt Inken.

Das nächste Design steht auch schon in den Startlöchern und wird voraussichtlich eine Bowl, welche die bisherige Kollektion super ergänzen wird. Aber erst einmal geht es mit dem ersten Drop der Espresso Mugs weiter.

In Zukunft wollen die beiden ihr Studio noch mehr für kleinere Events nutzen und einen Raum für Kreativität schaffen. Bei der Lichtmeile werden sie ebenfalls dabei sein und vielleicht könnt ihr euch ja bald selbst mal am Töpfern ausprobieren und an einem Keramikworkshop bei Inken teilnehmen.

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