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Blumige Aussichten bei „die Palme“ Rheinau

Blumige Aussichten bei „die Palme“ Rheinau

Daniela Steinbrenner
© Daniela Steinbrenner

Zu Geburtstagen, Hochzeiten oder Muttertag: über einen farbenfrohen Blumenstrauß freut sich jeder, Beschenkter sowie Schenker.

Mit gerade mal 25 Jahren konnte Maxi-Juliane Palme sich ihren Traum von einem eigenen Blumenladen erfüllen und darf uns für all diese Momenten das Richtige zusammenstellen.

Während andere in den frühen Morgenstunden ihren ersten Kaffee trinken, gehört es für sie seit dem 1. Januar 2023 zum Alltag auf den Großmarkt zu fahren und ihre Blumen perfekt sortiert und zusammengelegt in Tontöpfe in Szene zu setzen.

Somit haben die Kunden über den Tag schon mal eine Vorstellung was gut zusammen passen könnte. Ob sie ihre Entscheidung bereut? Definitiv nicht! „Auf dem Blumenmarkt gibt es auch Kaffee! Den kann man dort auch sehr gut genießen“, versichert sie uns lachend am Anfang des Interviews.

© Daniela Steinbrenner

Erzähl mal Maxi, wie bist du in deinem Alter auf die Idee gekommen einen Blumenladen zu übernehmen?

Maxi: „Es war wirklich ein witziger Zufall um ehrlich zu sein. Alles passiert, wie man öfters hört, aus einem bestimmten Grund. Den Laden, den ich jetzt übernommen habe, war ursprünglich auch ein alteingesessener Blumenladen. Beruflich komme ich aus der Finanzwelt, also etwas komplett anderes, und habe eine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen gemacht. Lange habe ich in dem Bereich mit Menschen zusammengearbeitet.

Die Liebe zu Blumen und Pflanzen ist mit den Gärten meiner Großeltern entstanden. Diese waren nur wenige Minuten voneinander entfernt. Um den Omas dort eine Freude zu machen, habe ich schon damals Blumen von Wiesen zu einem Strauß zusammengestellt und denen geschenkt. Die Leidenschaft ist nie verloren gegangen. Als ich in der neuen Wohnung in Viernheim eine Terrasse hatte, habe ich auch angefangen viel zu pflanzen. Das hat super viel Spaß gemacht!

Hin und wieder habe ich schon mit dem Gedanken gespielt einen Blumenladen zu haben, doch ohne Vorkenntnisse war mir das ein zu großes Risiko. Mein Vater hat damals aus Spaß an der Freude der vorherigen Besitzerin gesagt, dass ich gerne den Laden weiterführen würde, wenn sie plant in den Ruhestand zu gehen. Zwei Tage später kam der Anruf von ihr, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt. Jetzt stehe ich hier und darf all das nun heute mein Eigen nennen.“

Es gab eine Neueröffnung im Laden. Wie war das so für dich?

Maxi: „Es war wirklich etwas ganz besonderes, weil einfach so viele verschiedene Menschen zusammengekommen sind. Sei es die Stammkundschaft, neue KundInnen oder der Familien- und Freundeskreis. Es war einfach schön und ich war stolz wie Oskar, da zu stehen und alles den Leute live und in Farbe präsentieren zu dürfen. Ich hätte nicht mit so vielen Menschen gerechnet und war einfach überwältigt. Das Feedback war auch ganz toll, dass es hier genauso weitergeht mit dem Laden. Denn wir sind nicht nur eine Anlaufstelle für Blumen.“

Der Blumenladen in der Relaissstraße ist von den alteingesessenen Rheinauern sowie jungen Leuten, die in der Gegend aufgewachsen sind, sehr gut bekannt. Zumindest ist er mir in meiner Jugend sehr präsent im Gedächtnis geblieben. Mitten im Zentrum von Rheinau war dieser 26 Jahre im Besitz bis der Generationenwechsel mit der „Palme“ kam. So kann die Stammkundschaft aufatmen, dass es weiterhin frische Blumen in diesem Stadtviertel zu kaufen gibt. Doch wie Maxi schon angedeutet hat, ist das noch nicht alles, was das Sortiment betrifft.

Bei dir kann man ja nicht nur schöne Blumen für drinnen und draußen kaufen: Was hast du sonst noch im Sortiment?

Maxi: „Bei uns gibt es Zeitschriften, wie zum Beispiel die „Landlust“ oder die „Einfach Hausgemacht“, rund ums Thema Garten. Für den grünen Daumen in der Wohnung gibt es verschiedene Keramiken, besondere Servierten, auch schöne Karten und kleine Geschenke. Wir bieten Präsentkörbe an, die individuell zusammengestellt werden können und dies so verschenkt werden kann. Hier ist für alle etwas dabei.“

© Daniela Steinbrenner

Neben dem Kontakt mit den Kunden im Laden, gibt es Momente, da sind Maxi und ihr Team gut auf Achse. Denn sie bieten einen Blumenlieferservice für Arztpraxen, Fitnessstudios und Pflegeeinrichtungen. Von kleinen oder großen Sträußen, ja auch Gestecke wird alles angeboten. Über diese Firmenkundschaft ist Maxi ebenfalls dankbar und es macht ihr Spaß montags und freitags die Blumen abzuliefern und sich mit ihnen auszutauschen.

Planst du Kooperationen mit anderen Läden oder ist da schon etwas?

Maxi: Aktuell habe ich eine kleine Zusammenarbeit mit dem Café Caramel in Weinheim. Ich bin über den Laden der lieben Nicole, einer junge Konditorin, gestolpert und habe mich in ihre Kunst verliebt. Sie macht wahnsinnig tolles Gebäck und Törtchen und Kuchen. Es ist super lecker und einen Besuch wert. Aber was das Ganze noch so besonders macht ist der Kaffee. Die Nicole röstet ihren Kaffee selbst und hat Bohnen aus verschiedenen Ländern. Mittlerweile gibt es diesen Kaffee auch bei mir im Laden zu kaufen. Wer also eine Kostprobe haben möchte, kann bei mir eine für daheim sich kaufen.“

Für einen guten Namen braucht es eine lange Brainstorming-Phase: Wie kam es zur Umbenennung die Palme?

Maxi: „Vorher hieß der Blumenladen „Floristikwerkstatt Elvira Gebert-Paul“. Nun heißt er nach mir benannt, „die Palme“. Die neue Namenfindung war eine echte Nuss zu knacken. Bei meinem Namen war es schon ein Muss, das mit einfließen zu lassen, aber ich war mir noch nicht sicher.

Es gab viele Ideen auf dem Tisch, aber keine hat mich so richtig von den Socken gehauen. Dann habe ich mir die Frage gestellt: Was willst du selbst für deinen Blumenladen? Was macht sich irgendwie aus? Ich fand meinen Nachnamen schon immer besonders und er lässt viel Spielraum. Es hat sich einfach richtig angefühlt.“

© Daniela Steinbrenner

Was sind denn noch so Meilensteine, die du dir für den Laden vorgenommen hast?

Maxi: „Das habe ich mich auch letzten gefragt, da ich in paar Wochen 26 Jahre alt werde. Da habe ich das letzte Jahr so für Revue passieren lassen. Ich dachte mir, das war da prägendste und aufregendste Jahr, das ich hinter mir habe.

Zum einen der Wechsel vom unbefristeten Angestelltenverhältnis in die „nach Corona“ Selbstständigkeit. Da hat es leider einige dahingerafft. Wenn ich so auf das letzte halbe Jahr zurückblicke, war es eine Berg- und Talfahrt. Natürlich gibt es Momente die Woche war viel, aber es macht Spaß.

Und ich mache es aus dem Herzen heraus. Ich fahre in meinen Laden und ich bin der Laden. Ich mache genau das, was mir Spaß macht. Das wäre mein Wunsch auch für die Zukunft, dass die Kunden weiterhin kommen und wir mit unseren Blumen und Pflanzarrangements weiterhin eine große Freude bereiten können.“

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Der Blumenladen in der Relaissstraße hat für die Rheinauer schon Geschichte: Was möchtest du beibehalten und was soll sich ändern? Was macht die Palme so besonders?

Maxi: „Was ich beibehalten habe, ist die Elvira *lacht*. Sie ist immer noch ein wichtiger Bestandteil dieses Ladens, vor allem für die Stammkundschaft. Das ist natürlich bei einem neuen Laden sehr wertvoll. Wenn man mich im Laden so umschaut, sieht man noch viele Elemente von früher, aber in anderer Art und Weise.

Die Regale, die sie hatte sind immer noch da, haben aber einen neuen Anstrich bekommen. Wir haben die großen Tische, die vorher im Schaufenster standen, zu den Blumentischen umfunktioniert. Dafür ist mehr Platz im Schaufenster. Und da steht eine alte Malerleiter und die steht symbolisch für das was mal war und nach dem Renovieren haben wir sie beibehalten.

Von innen und außen sieht man immer etwas anderes, ob ich von Außen vorbeilaufe oder vom Ladeninneren drauf schaue. Generell haben wir darauf geachtet, dass der Laden „luftiger“ und freier wirkt. Aber für die Zukunft gibt es noch viele Idee. Mal schauen, was sich umsetzen lässt.“

Was sind denn so deine Lieblingsblumen bei dir im Laden, die du unseren Lesern empfehlen kannst?

Maxi: „Jetzt geht gerade die Pfingstrosen-Saison zu Ende. Mit dem Anfang der Sommerzeit gibt es eine große Vielfalt. Das schöne ist auch, dass die Gärtnerinnen und Gärtner auf dem Großmarkt ihre eigene Ware anbieten, sodass nichts dazugekauft werden muss. Von Löwenmäulchen, Freilandrosen bis Sonnenblumen bekomme ich alles nun aus der Region. Mein absoluter Tipp sind die Freilandrosen, weil es so schöne Sorten und Farben gibt und sie duften herrlich!“

Wer also seine eigenen vier Wände mit etwas Farbe beleben möchte, kann der Palme auf der Rheinau einen Besuch abstatten.

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