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In Mannheim getragen, im Markthaus gekauft

In Mannheim getragen, im Markthaus gekauft

ILMA Team - Noé Dettloff
Hier gibt es schon lange Second-Hand-Mode: Im Markthaus Mannheim. © Nancy Jäger

Mittlerweile schmücken zahllose Vintage-Läden die Mannheimer Innenstadt und auch die breite Masse hat gefallen an dem Retro-Look aus Papas Kleiderschrank gefunden. Mutige Schatzjäger durchforsten regelmäßig die Second-Hand-Stores auf der Suche nach dem einzigartigen Teil oder dem großen Schnäppchen.

Das Ganze ist einigermaßen nachhaltig und macht sogar Spaß, zumindest bis man bezahlen gehen muss. Denn die Vintage-Branche hat sich schon lange von Flohmarktpreisen verabschiedet. Mit steigender Nachfrage und zunehmender Marken-Orientierung ist „Vintage“ selten eine billige Alternative, sondern eine bewusste, modische Entscheidung, die das Stück sogar noch aufwertet.

In den meisten Läden (nicht allen) wird bewusst nach den hochwertigen Markenteilen aus zweiter Hand gesucht, diese aus Italien bestellt und schon liegt die Vintage Carhartt Jacke für 80€ vor dir an der Kasse. Auch wenn es daran nichts auszusetzen gibt, hat das nicht wirklich die Authentizität und den Charakter, den Second-Hand mit sich bringen kann.

Authentische Second-Hand-Ware aus dem Kleiderschrank der MannheimerInnen für MannheimerInnen. © Nancy Jäger
Authentische Second-Hand-Ware aus dem Kleiderschrank der MannheimerInnen für MannheimerInnen. © Nancy Jäger

Doch das Markthaus schafft Abhilfe

Das Markthaus ist ein vielseitiges und authentisches Unternehmen, mit unterschiedlichen Ansätzen, dass weit über die Vintage-Mode-Industrie hinweg geht. Nach über 20 Jahren ist es einer der größten Inklusionsbetriebe der ganzen Rhein-Neckar-Region und schafft Arbeitsplätze, Ausbildungsmöglichkeiten und Zukunft für eine Vielzahl an geistig und körperlich Eingeschränkten, aber auch Langzeitarbeitslose oder andere Menschen, die schwer eine Anstellung finden.

Inklusiv und nachhaltig seit über 20 Jahren: Das Markthaus Mannheim. © Nancy Jäger
Inklusiv und nachhaltig seit über 20 Jahren: Das Markthaus Mannheim. © Nancy Jäger

Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben dieser Art wird darauf Wert gelegt, dass die Person und ihre Fähigkeiten miteinbezogen werden, selbstständig und mit Respekt arbeiten kann und nicht einfach irgendwas zusammenschrauben muss. Was für viele wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist für manche eine Rarität auf dem Arbeitsmarkt.

Mit einem Team von über 80 Angestellten, wovon in etwa die Hälfte eine Form von Besonderheit mitbringt, schafft das Markthaus einen fairen und menschlichen Ort für alle Gesellschaftsschichten aus der Region. Mit vielfältigen Leistungen, die von Haushaltsauflösungen über Supermärkte bis hin zu den Second-Hand-Läden reichen, möchten die Mitarbeiter unvoreingenommen und engagiert eine Stütze für Haushalte, in jeder Alters- und Budgetschicht sein.

Über Haushaltsauflösungen finden auch viele Möbelstücke ihren Weg ins Markthaus. © Nancy Jäger
Über Haushaltsauflösungen finden auch viele Möbelstücke ihren Weg ins Markthaus. © Nancy Jäger

Die Markthaus Vollsortiment-Supermärkte

Da Second-Hand bei Lebensmitteln etwas schwer fällt, betreibt das Markthaus Supermärkte, deren Sortiment täglich und frisch von REWE beliefert wird. Da es preislich und qualitativ keinen Unterschied zu REWE selbst macht, liegt der Fokus bei diesen Supermärkten bei der lokalen Anbindung und der Inklusion.

Hand in Hand arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung in den sehr zentralen Standorten, um auch älteren Personen mit eingeschränkter Mobilität den Weg zum qualitativen Einkauf zu ermöglichen.

Auch Einrichtungs- und Deko-Gegenstände für die neue Wohnung findet man im Markthaus. © Markthaus
Auch Einrichtungs- und Deko-Gegenstände für die neue Wohnung findet man im Markthaus. © Markthaus

Von Haushaltsauflösungen und Spendenannahme

Mit dem Markthaus lässt es sich gut entrümpeln, schließlich ist das die Grundlage ihrer Arbeit. Egal ob Kleiderschrank ausmisten oder eine ganze Wohnung ausräumen: Hier hat alles eine Gelegenheit auf eine zweite Chance.

Bei Haushaltsauflösungen verschaffen sich die Spezialisten einen Überblick,  schleppen die Möbel, transportieren und entsorgen diese oder rechnen den Wert, der zum Weiterverkauf abgegebenen Möbelstücke, noch an.

Aber auch kleinere Spenden, wie vernachlässigte Kleidungstücke, durchgelesene Bücher oder eingestaubtes Kinderspielzeug, werden mit offenen Armen empfangen.

In der zentralen Spendenannahme in Neckarau kann montags bis freitags von 11-19 Uhr alles abgegeben werden, was den Richtlinien entspricht. Das bedeutet, alles was noch intakt, nicht zu stark verschmutzt und legal ist. Für genauere Infos, was du alles spenden kannst, schau am Besten auf ihrer Homepage nach den Spendenkriterien.

Eine große Auswahl an Kinderbüchern wartet auf einen neuen (kleinen) Besitzer. © Nancy Jäger
Eine große Auswahl an Kinderbüchern wartet auf einen neuen (kleinen) Besitzer. © Nancy Jäger

Die Second-Hand-Häuser

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Der Fröhlichladen in der Neckarstadt. © Vanessa Müller

Mit einem großen Haupthaus in Neckarau, einer Boutique in der Innenstadt und einem Motto-Shop in der Neckarstadt-West hat das Markthaus gleich drei Anlaufstellen für Second-Hand-Ware aus der Region. Zu unzähligen Kleidungsstücken, Jacken und Accessoires, kommt ein großes Repertoire an Geschirr, Kinderspielzeug, Bücher, Elektrogeräte und Möbel dazu, alle Original in Mannheim getragen und freiwillig gespendet.

Second-Hand-Mode findet man in allen 3 Markthaus-Standorten. © Markthaus
Second-Hand-Mode findet man in allen 3 Markthaus-Standorten. © Markthaus

Shoppen im Markthaus kann mehr als Hobby angesehen werden. Das Angebot steht und fällt mit den gespendeten Stücken und ändert sich praktisch täglich.

Wer also fündig werden will, muss ein geschultes Auge, Kreativität und Zeit mitbringen, das große Geld kann man allerdings daheim lassen. Die Preispanne reicht von wenigen Euro zu durchschnittlich 20-30€. Natürlich kann der Preis immer in Abhängigkeit von Qualität variieren. Wiederholtes vorbeischauen lohnt sich.

Hier sollte man mit Zeit shoppen gehen. Dann wird man garantiert fündig. © Nancy Jäger
Hier sollte man mit Zeit shoppen gehen. Dann wird man garantiert fündig. © Nancy Jäger

Es gibt wenig Orte, bei denen sich jeder ausgegebene Euro so gut anfühlt, wie im Markthaus. Mit einem Einkauf fördert man Nachhaltigkeit in ihrer Gänze, soziale Inklusion, Umweltschutz, Recycling und lokale Geschäfte. Natürlich rettet damit niemand die Welt. Es ist aber ein guter Anfang.

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  • Markthaus
  • Standort Neckarau
  • Floßwörthstraße 3-9 | 68199 Mannheim
  • Mo – Fr 11 – 19 Uhr | Sa 9.30 – 17 Uhr
  • Standort Neckarstadt
  • Mittelstraße 32 | 68169 Mannheim
  • Mo – Fr 11 – 14 Uhr & 15 – 19 Uhr
  • Standort City
  • lfflandstraße 1 | 68161 Mannheim
  • Mo – Fr 9.30 – 13 Uhr & 13.30 – 18 Uhr
  • Die Lebensmittelmärkte befinden sich in Mannheim Wallstadt und Friedrichsfeld.
  • markthaus-mannheim.de
  • facebook.com/markthausmannheim
  • instagram.com/markthaus_mannheim

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