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Mit den Surfridern in Aktion – Cleanup am Neckar

Mit den Surfridern in Aktion – Cleanup am Neckar

Stefanie Maier
Wir haben an einer Cleanup Aktion der Surfrider Baden/Pfalz teilgenommen. © Daniela Steinbrenner

Am Ostersamstag haben wir uns am Neckar auf die Suche gemacht – nein, nicht nach Ostereiern, sondern im Rahmen von einem Surfrider Cleanup nach Müll. Wobei wir ehrlich gesagt nicht lange suchen mussten: Am Ende sind innerhalb von zwei Stunden Sammelaktion in 44 Müllsäcken 290kg Abfall zusammengekommen. Aber von Anfang.

Daniela vom ILMA Team hat mich bei der Aktion unterstützt. © Stefanie Afisa
Daniela vom ILMA Team hat mich bei der Aktion unterstützt. © Stefanie Afisa

Das Ziel der Surfrider 

Die Surfrider Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für den Schutz von Seen, Flüssen und Ozeanen einsetzt. Den Ursprung hat die Organisation in Kalifornien. Mit dem Ziel, den eigenen Surfspot zu schützen, gründeten ein paar SurferInnen in den 80er Jahren die Organisation.

Daher lagen die drei Jungs nicht komplett falsch, die am Tag des Cleanups zum Infozelt von dem regionalen Ableger Surfrider Baden-Pfalz kamen und fragten, ob hier denn Surfkurse angeboten werden. Patrick, der wie alle Surfrider ehrenamtlich arbeitet, hat dann über die eigentliche Arbeit aufgeklärt: „Das Hauptziel der Organisation ist es, das Bewusstsein für Umweltprobleme an Gewässern zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gebiete zu schützen. Dazu gehören Aufklärungskampagnen, Bildungsprogramme und Aktivitäten wie beispielsweise Cleanups.“

Die drei Jungs konnten für die anstehende Cleanup-Aktion nicht begeistert werden, aber wir haben uns voller Freude ans Werk gemacht.

Während dem Cleanup wird über die Aktion und die Organisation informiert. © Stefanie Afisa
Während dem Cleanup wird über die Aktion und die Organisation informiert. © Stefanie Afisa

Der Cleanup am Neckar

Nach einer kurzen Einweisung durch Patrick, was es zu beachten gibt und wo man z.B. aufpassen soll, Stichwort „Glas“ und „Spritzen“, bekommen wir unsere Ausrüstung überreicht. Viele Teilnehmende sind Wiederholungstäter, daher legen sie direkt los.

Patrick muss gar nicht mehr groß motivieren: „Habt Spaß an der Aktion“, ruft er dennoch, „und lasst uns am Ende hier nochmal zusammenkommen und uns gemeinsam über das erreichte Ergebnis freuen.“ Außerdem gebe es noch leckere Verpflegung werden wir gelockt.

Innerhalb von 2 Stunden verteilen sich die ca. 40 Teilnehmenden im Bereich zwischen Kurpfalzbrücke und MVV-Hochhaus. Während ein Teil die asphaltierten Wege, besonders um die Mülleimer herum, säubert (ich weiß auch nicht, für was diese Dinger sind?), macht sich ein anderer Teil bei der Grünfläche an die Arbeit.

#netbabblemache - Die Ehrenamtlichen und Volunteers packen an. © Stefanie Afisa
#netbabblemache – Die Ehrenamtlichen und Volunteers packen an. © Stefanie Afisa

Wir steigen währenddessen mit ein paar anderen durch den Schlamm direkt zum Neckar hinunter und ziehen dort so allerlei zwischen Gestrüpp, Steinen und Matsch hervor. Neben zahlreichen Chips- und Süßigkeiten-Verpackungen sowie Plastiktüten und Zigarettenkippen, finden wir auch Socken, Seile, Rasierklingen, verloren gegangenes Hundespielzeug, eine Fahrradkette, einen Regenschirm, Teile einer Holzpalette und eines Liegestuhls sowie unglaublich viel Glas.

Einerseits bin ich fasziniert davon, was alles zu finden ist, andererseits auch maßlos frustriert, wie die Menschheit mit der Umwelt umgeht. Ich frage mich, was so schwer daran ist, seinen Müll entweder in einem Mülleimer zu entsorgen oder eben mitzunehmen.

Kleine Sammlung an Fundstücken wie u.a. eine Fahrradkette. © Stefanie Afisa
Kleine Sammlung an Fundstücken wie u.a. eine Fahrradkette. © Stefanie Afisa

Dabei erklärt uns Patrick auch noch, dass das Neckarufer an dem Tag einen wirklich guten Eindruck machte. „Heute ist es echt überraschend sauber. Dies könnte zum einen an den zahlreichen CleanUp-Aktionen liegen, die in den vergangenen Monaten in Mannheim stattgefunden haben“, erklärt er, „zum anderen könnte es aber auch daran liegen, dass die Outdoorsaison auf der Neckarwiese aufgrund des durchwachsenen Wetters noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen hat.“

Ich versuche mir vorzustellen, wie es dann aussieht, aber das werde ich bei einem nächsten Cleanup erfahren, denn ich werde definitiv wieder kommen.

Knapp 40 Teilnehmende haben beim Cleanup am Neckar unterstützt. © Surfrider Foundation Baden / Pfalz
Knapp 40 Teilnehmende haben beim Cleanup am Neckar unterstützt. © Surfrider Foundation Baden-Pfalz

Die Teilnehmenden

Die zwei Stunden vergingen wir im Flug und es hat, wie von Patrick angekündigt, richtig Spaß gemacht. Man ist an der frischen Luft und tut noch was Gutes. So sieht es auch ein Vater, der mit seinem Baby in der Trage am Clenaup teilnimmt. „Man muss ja eh ein bisschen raus an die Luft, dann kann man das auch miteinander verbinden“, sagt er.

Generell sind die Teilnehmenden sehr durchmischt. Es gibt Freundesgruppen jeglichen Alters und Alleinsammler, wie eine Studentin aus Korea, die regelmäßig teilnimmt. Eine Teilnehmerin kommt mit Kinderwagen, die andere hat ihren etwas älteren Sohn dabei, der schon selbst mit anpackt. Es ist eine bunte Truppe, alle mit dem gleichen Ziel: Die Ehrenamtlichen der Surfrider Foundation tatkräftig bei der Sauberkeit rund um Flüsse und Gewässer in unserer Region zu unterstützen.

Am Ende des Cleanups bietet sich noch die Gelegenheit, sich bei einem Getränk sowie leckerem Kuchen, gespendet vom Café Meerwiesen sowie Snacks und süßen Teilchen, die vom Foodsharing Mannheim überlassen wurden, auszutauschen.

Am Ende gibt es leckere Verpflegung dank großzügiger Unterstützer. © Stefanie Afisa
Am Ende gibt es leckere Verpflegung dank großzügiger Unterstützer. © Stefanie Afisa

Die Arbeit der Surfrider

Doch die Arbeit der Organisation geht noch weit über die Cleanups hinaus. Neben diesen informieren sie auch über Abfallvermeidung bei verschiedenen Events im Stadtraum oder machen durch diverse Aktionen auf Umwelt-Thematiken aufmerksam, wie auch vor kurzem wieder durch ihre Teilnahme an der „Warming Stripes“ bzw. „biodiversity stripes“ Aktion. Darüber hinaus bieten sie Workshops zum Thema Nachhaltigkeit an, vermehrt auch an Schulen mit einem eigenen pädagogischen Konzept zu Umweltverschmutzung und Müllvermeidung.

„Wir besuchen Schulen, um Kinder und Jugendliche in Umweltschutzthemen zu sensibilisieren“, erklärt Patrick und fährt traurig fort „leider vermitteln viele Eltern dies nicht oder nicht mehr ihren Kindern. Das versuchen dann wir zu übernehmen.“

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Aber auch immer mehr Unternehmen haben an einer Zusammenarbeit Interesse und fragen nach sogenannten „Social Day“ Events an. Wie auch bei den öffentlichen Cleanups, werden alle benötigen Materialien für die Aktion, wie Handschuhe, Zangen und Müllsäcke, zur Verfügung gestellt. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim ist das kein Problem. Diese sorgen am Ende des Cleanups auch dafür, dass der von den Freiwilligen in Müllsäcken gesammelte Abfall abgeholt und entsorgt wird.

Wichtige Botschaft, dargestellt mit 2.500 aufgefädelten PET-Deckeln. © Surfrider Foundation Baden / Pfalz
Wichtige Botschaft, dargestellt mit 2.500 aufgefädelten PET-Deckeln. © Surfrider Foundation Baden-Pfalz

Die große Cleanup-Challange

Die Teilnahme an einem Cleanup der Surfrider ist eine gute Gelegenheit sich mit einem kleinen Beitrag am Umweltschutz zu beteiligen. Wer Interesse hat sich bei der Organisation intensiver zu engagieren, kann gerne beim Stammtisch vorbeischauen. Dieser findet jeden dritten Dienstag im Monat statt.

Interessante Fundstücke findet man bei jedem Cleanup. © Stefanie Afisa
Interessante Fundstücke findet man bei jedem Cleanup. © Stefanie Afisa

Ansonsten brauchen wir euch auch gemeinsam am Samstag, 13. April. Da findet die große Cleanup-Challenge Mannheim vs. Ludwigshafen statt, die von der Organisation Rhinecleanup organisiert wird. Die Aktion wird von zwei prominenten Sportvereinen supportet. Für Ludwigshafen treten die Handballer der Eulen aus Ludwigshafen an, für Mannheim gehen die Eishockeyspieler der Adler Mannheim ins Rennen.

Und da die Challenge darin liegt, welche Stadt mehr Menschen mobilisieren kann, zusammen gutes für die Natur und Umwelt zu tun, wird jeder und jede einzelne gebraucht. Die perfekte Gelegenheit auch mit den Surfridern in Kontakt zu kommen, die natürlich ebenfalls am Start sein werden.

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  • Surfrider Foundation Europe – Gruppe Baden-Pfalz

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