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Zum ersten Mal im CrossFit – bei Peak Vitality

Zum ersten Mal im CrossFit – bei Peak Vitality

Stefanie Maier
Vanessa und Steffi testen das erste Mal CrossFit in einem Kurs bei Peak Vitality. © Nancy Jäger

Es gibt so gewisse Dinge, die man mal super gerne ausprobieren würde, aber vor denen man gleichzeitig einen riesigen Respekt hat. So war das bei mir mit CrossFit. Man kennt die Videos in den sozialen Medien, in denen krass trainierte Männer, aber auch Frauen, Klimmzüge machen als gäbe es kein morgen und die Wiederholungen einer Übung durchziehen, als wäre es ein Spaziergang.

Aber die größere Faszination dieser Sportart besteht bei mir darin, dass einfach alle Muskelgruppen im Körper angesprochen und trainiert werden und man sich doch dadurch super fit und ausgeglichen fühlen muss. Also ging es im Rahmen von ILMA zu dem im November neu eröffneten Peak Vitality CrossFit im Mannheimer Norden.

Großzügig und hell ist die CrossFit Box von Peak Vitality. © Nancy Jäger
Großzügig und hell ist die CrossFit Box von Peak Vitality. © Nancy Jäger

Wohlfühlfaktor und Atmosphäre punktet

Die Box, wie CrossFitter ihren Trainingsort nennen, ist super modern und gemütlich gestaltet, alles riecht noch ganz neu und die großzügige Halle wirkt durch die Fensterfront hell und freundlich. Also absolut keine dunkle Muffelbude, wie man sie so oft befürchtet.

Im Eingangsbereich findet man eine kleine Kaffeebar und eine Wasserstation sowie gemütliche Sitzmöglichkeiten. Auch die Umkleide und die Duschen flashen uns mit ihrem Design. Also der Wohlfühlfaktor punktet definitiv. Allerdings sind wir ja zum Trainieren da.

Bereit für das Training - oder auch nicht?! © Nancy Jäger
Bereit für das Training – oder auch nicht?! © Nancy Jäger

Workout of the Day

Vanessa und ich haben uns für den 9 Uhr Kurs entschieden und dieser ist an diesem Tag mit 15 Teilnehmern auch komplett ausgebucht. Die Gruppentrainings finden mehrmals am Tag statt und gehen eine Stunde.

Das Training ist hierbei so aufgebaut, dass an jedem Tag der Fokus auf etwas anderem liegt. Bei unserem Besuch ging es beispielsweise um Kraftausdauer, an anderen Tagen wird nur an der Ausdauer gearbeitet oder einzelne Übungen wie Bench Press oder Back Squat stehen im Mittelpunkt.

Durch die wechselnden Schwerpunkte ist sichergestellt, dass verschiedene Muskelgruppen über die Woche trainiert werden, aber gleichzeitig ist es dadurch natürlich auch notwendig, mehrfach die Woche zu kommen. Die Empfehlung des Peak Vitality Team ist 3-4 mal. Der Wochenplan mit dem jeweiligen Workout of the Day wird regelmäßig auf Instagram veröffentlicht.

Im Gespräch mit Coach Matze. © Nancy Jäger
Im Gespräch mit Coach Matze. © Nancy Jäger

Gut ausgebildeten und aufmerksamen Couches

Zu Beginn des Trainings, stellt sich die Gruppe kurz vor und das ist einfach sympathisch. Schließlich wird man in der kommenden Stunde gemeinsam schwitzen, powern, leiden und Spaß haben. Auf einer Tafel steht das Programm des Tages mit empfohlenen Gewichten, Zeiten und Wiederholungen. Das Training unterteilt sich in Aufwärmen, ein Einzel-Workout und Partner-Workout.

Als Einsteiger und eine Person, die noch nie im Leben ein Fitness Studio betreten hat, bin ich im ersten Moment etwas überfordert, als ich das Programm höre, weil ich mit den Begriffen der einzelnen Übungen nichts anfangen an. Aber dank der gut ausgebildeten und aufmerksamen Coaches versteht man schnell, was zu machen und worauf zu achten ist.

Matze, der an diesem Morgen das Training leitet, fragt zu Beginn alle TeilnehmerInnen nach Verletzungen, aktuellen körperlichen Einschränkungen oder Problemen. Und für alles bietet er eine Lösung in Form einer abgewandelten Übung. So kann man auch als Einsteiger das Programm mitmachen und muss sich nicht schlecht fühlen. Auch während den einzelnen Übungen korrigiert Matze immer wieder die Haltung oder gibt wertvolle Tipps.

Matze erklärt uns das anstehende Workout für den Kurs. © Nancy Jäger
Matze erklärt uns das anstehende Workout für den Kurs. © Nancy Jäger

Anspruchsvolles Testtraining

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Workshop Setting von La.Mi. im Jeanny Who Store. © Vanessa Müller

Das Programm ist anspruchsvoll, nach dem Aufwärmen (5 Wiederholungen á 3 Minuten) bin ich gefühlt schon fertig, aber ich reiße mich zusammen und gehe zu Part 2 über. Als wir beim dritten und letzten Block ankommen, dem Partnerworkout, freue ich mich, dass ich die Hälfte bereits brav durchgezogen habe. Doch das Partnerworkout hat es nochmal in sich.

Innerhalb 20 Minuten sollen jeweils drei verschiedene Übungen im Wechsel mit absteigender Wiederholung von 10-9-8- bis 1 absolviert werden. Und es ist klug, die Partnerübung an den Schluss zu legen, denn man will natürlich niemanden hängen lassen und versucht sich gegenseitig zu unterstützen, anzufeuern und durchzuziehen.

Mit der Zeit im Nacken versuche ich die Übungen nach und nach in den vorgegeben absteigenden Wiederholungen durchzuführen, nach Wiederholung 6 ist Schluss bei mir. Ich merke mein Herz schlagen, meine Atmung ist kurz und oberflächlich, meine Beine und Arme zittern bei jeder Bewegung. Ich bin definitiv ausgepowert. Ich bin fix und fertig, aber fühle mich auch irgendwie gut. Ich bin ein wenig stolz auf mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so weit durchbeiße.

Die Vorbereitungen für Teil 3 des Kurses laufen und Matze erklärt auf was es ankommt. © Nancy Jäger
Die Vorbereitungen für Teil 3 des Kurses laufen und Matze erklärt auf was es ankommt. © Nancy Jäger

Der Spaß ist bei mir ehrlich gesagt noch etwas auf der Strecke geblieben: Zu neu war das noch alles. Zu anspruchsvoll. Zu viel, an das ich noch denken muss. Aber das ist sicherlich etwas, was sich mit der Zeit gibt. Wenn man regelmäßig und häufiger hingeht, Fortschritte entdeckt, eine körperliche und mentale Veränderung wahrnimmt.

Außerdem war das Training in der Gruppe einfach super angenehm. Hier gibt es keine Poser, Schönlinge und Besserwisser. Es ist eine Gemeinschaft und egal wie unterschiedlich der Fitnesszustand des einzelnen ist: Hier wird sich unterstützt, für den anderen gefreut und am Ende nach einer erfolgreichen Trainigsrunde abgeklatscht.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit allein im Rahmen der Open Box zu trainieren oder zusätzliche Kurse, wie Olympisches Gewichtheben, Yoga oder auch Sauna & Breathing zu besuchen. Aber wer ins CrossFit einsteigt, sollte auf jeden Fall das Gruppentraining machen. Alleine würde man das niemals durchziehen.

Am Ende muss aber natürlich noch eine Kleinigkeit kommen: Wtf – ich hatte die nächsten VIER Tage den Muskelkater meines Lebens. Stolz und gleichzeitig leidend war ich. Überrascht, wo man überall Muskeln besitzt. Und gleichzeitig hatte ich den Beweis, dass Crossfit wirklich den gesamten Körper trainiert. Test also erfolgreich. Und dazu noch ein nettes Team und eine coole Box kennengelernt.

  • Peak Vitality

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