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Digitale Kunstmesse startet

Digitale Kunstmesse startet

Julia Wadle
An den Messeständen wie hier von Peter Mathis kann man sich informieren, die Bilder ansehen und mit den Künstlern oder Galierinhabern chatten.

Wie kann Kultur digital funktionieren?

Während wir in Corona-Zeiten Tänzerinnen im Wohnzimmer zugesehen haben, Orchester sich über dutzende Zoom-Fenster zusammengeschlossen haben und  Kunsthallen-Direktoren im Selfiemodus durch ihre Häuser gelaufen sind,  ist Johann Schulz-Sobez bereits einen Schritt weiter gewesen.

Keine Corona-Messe

Der Mitgründer der Mannheimer Galerie „Prince House GmbH“ hat währenddessen eine digitale Kunstmesse organisiert – und stellt gleichzeitig im Interview mit dem Mannheimer Morgen klar: „Die ARTfair Mannheim ist keine Corona-Messe“. Denn das Konzept ist bewusst digital konzipiert worden.

Was genau ist denn die ARTfair Mannheim?

Laut Angaben der Veranstalter ist sie die erste interaktive Online-Kunstmesse Deutschlands. An 50 virtuellen Messeständen kann man sich gut 800 Werke ansehen, mit den Galeristen und Künstlern über Video oder in Textform chatten und sich an den Eventtagen (3.7. und 4.7.) Live-Vorträge anhören.

Über die Social Media Kanäle Facebook und Instagram kannst du dir noch mehr Infos zu den Vorträgen und Live-Talks holen.

An der Vieweing Wall von Peter Mathis kann man sich die Fotografien in Ruhe ansehen. © Peter Mathis

Hybridformen auf dem Kunstmarkt

Rein digital sieht auch Mitinitiator Johann Schulz-Sobez den Kunstmarkt nicht, wie er dem „MM“ gesagt hat; vielmehr wünscht er sich „Hybridformen“, die durch die Mischung aus Analogem und Digitalem die Konventionen des Kunstmarkts aufbrechen.

Aber wie sieht es jetzt konkret aus bei der ARTfair Mannheim? Der Praxistest:

Nach der Anmeldung kommt man im Foyer der Messe an und hat die Wahl, sich am Empfang zu informieren, ins Auditorium reinzuklicken oder direkt mit einem virtuellen Rundgang in die Messehallen zu starten. Durch die räumliche Gestaltung kommt auch im Digitalen Messe-Feeling auf. Beim Durchklicken durch die Stände kann man sich die Werke in Ruhe ansehen und von den Künstlern und Galeristen beraten lassen: Einfach auf das Foto klicken und das (Video-)Chatten starten.

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Fazit:

Ein Ersatz für eine Messe ist es im Digitalen nicht – aber das soll es ja auch nicht langfristig nach Wunsch der Initiatoren. Aber eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich mal umzusehen und als Spielweise um auszuprobieren, wie eine Messe künftig funktionieren könnte, wirkt die ARTfair durchweg gelungen.

Noch bis zum 2.8. könnt ihr euch auf der digitalen Messe kostenlos umsehen. Hier geht’s direkt dorthin.

  • ARTfair Mannheim

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