Now Reading
Große Leidenschaft für Italien und sein Essen

Große Leidenschaft für Italien und sein Essen

Torsten Gertkemper
Domenico Gentile - Der gebürtige Pfälzer mit italienischen Wurzeln auf seinem Balkon im Mannheimer Norden.

Mindestens einmal im Monat ist Domenico Gentile in Italien. „Das gehört einfach zu meinem Leben dazu“, sagt er. Der gebürtige Pfälzer mit italienischen Wurzeln ist Foodblogger.

Seine große Leidenschaft gehört der italienischen Küche. Domenico betreibt die Seite cookingitaly.de im Internet auf der er italienische Rezepte selbst kocht und dabei filmt. Rund 100 000 Menschen besuchen nach seinen Angaben im Monat die Internetseite.

Typische Rezepte aus der Region

Auf seinen Reisen in Italien ist der 42-Jährige immer auf der Suche nach typischen Rezepten der Region. „Jede Gegend hat ihre Eigenheiten. Ich stoße immer wieder auf Dinge, die mich überraschen“, sagt er.

Am Ende soll jeder, der sich das Video angeschaut hat, in der Lage sein, das Rezept selbst nachzukochen. „Ich will Gerichte zubereiten, die jeder versteht“, so Domenico.

Antipasti: Gegrillter Spargel mit Prosciutto di San Daniele. © Domenico Gentile

Kochen selbst beigebracht

Sein Arbeitsplatz – das ist sein Zuhause im Mannheimer Norden. In der Küche, die gar nicht einmal so groß ist, wie man glauben könnte, bereitet er alle Speisen zu und fotografiert sie auch.

Meistens nimmt er dafür den massiven Holztisch, der passt gut zu einer rustikalen Optik. Fotografieren und kochen – beides hat er sich selbst beigebracht.

Der Sohn eines italienischen Gastarbeiters und einer deutschen Mutter ist gelernter Hotelfachmann. Egal, ob er an der Bar, im Lokal oder an der Rezeption gearbeitet hat: Berührungspunkte mit der Gastronomie hatte er immer – zahlreiche Restaurants hat er mit aufgebaut. „Das Gute ist: Dadurch habe ich den gastronomischen Betrieb von vielen verschiedenen Seite kennengelernt.“

Kurse, Beratung und Seminare

Derzeit berät er Restaurants bei der Entwicklung von neuen Produkten oder bei ihrem Auftritt im Internet. Immer mehr Zeit braucht aber auch seine Arbeit für den Blog – also die Internetseite. Zutaten kaufen, Essen zubereiten, und das alles filmen: „Da kommen schon einige Stunden zusammen“, sagt Domenico.

Einige Zeit nehmen auch die Kurse in Anspruch, die er regelmäßig gibt. „Das ist nichts, was man so einfach aus dem Arm schüttelt. Die Leute wollen ja auch was daraus mitnehmen“, sagt er.

Derzeit unterrichtet Domenico einmal im Monat in der Abendakademie und gibt dort sein Wissen direkt an Interessierte weiter.

Besonders gefällt ihm daran, dass sich in der Abendakademie alle – auch Menschen mit nicht so viel Geld – anmelden können. Und auch er selbst nimmt etwas daraus mit: „Ich sehe, wie gut meine Ideen, die ich in meinen Videos zeige, in der Praxis umsetzbar sind.“

Oft wird er auf Kongresse und Tagungen eingeladen, und lernt so Köche und wichtige Persönlichkeiten unter den italienischen Köchen kennen. Nach Italien zu reisen, macht ihm großen Spaß – ja – es ist Teil seines Lebens.

„Es ist lustig: In Italien bin ich teilweise besser vernetzt als in Deutschland“, merkt Domenico an.

Pasta: Tagliatelle al ragu bianco e ceci.
Pasta: Tagliatelle al ragu bianco e ceci. © Domenico Gentile

Von langen Autofahrten und großer Hitze

Seine Leidenschaft für das südeuropäische Land war, trotz Domenicos Wurzeln, nicht immer ganz so ausgeprägt.

See Also
Wir haben an einer Cleanup Aktion der Surfrider Baden/Pfalz teilgenommen. © Daniela Steinbrenner

Als Kind war er jedes Jahr im Sommer mit seiner Familie in Italien – bis zu sechs Wochen. Die langen Autofahrten und die große Hitze im Sommer hat er nicht nur in guter Erinnerung.

Und doch hat ihn diese Zeit geprägt: „Ich konnte damals auf dem Hof der Familie immer genau sehen, woher die Produkte auf unserem Tisch kommen.“ Den Müttern und Großmüttern schaute er über die Schulter, wenn sie die Zutaten vom Feld in die Küche holten oder die Pasta frisch zubereiteten. „Bei jedem Produktionsschritt war ich dabei. Die Natürlichkeit dieser Speisen hat mich fasziniert“, erzählt Domenico.

Das absolute Feuer für die italienische Küche in ihm entfachte dann ein Bekannter, der einen italienischen Feinkostladen betreibt. „Auch durch ihn habe ich Süditalien, das ich als Kind so oft besucht habe, von einer ganz neuen Seite kennengelernt“, sagt Domenico.

Risotto: Gulasch nach Veneto Art an Spargel Risotto. © Domenico Gentile

Noch einiges vor

Besonders am Herzen liegt ihm die Region Kalabrien. Sie bildet sozusagen den „Zeh“ der stiefelförmigen Halbinsel. Die Gegend habe so viel zu bieten – auch kulinarisch, findet Domenico. Auch wenn er ganz Italien und dessen Spezialitäten mit seinen Kochvideos abdeckt: In der Region Kalabrien sieht er noch besonders viel Potenzial.

Und auch er selbst hat noch einiges vor. Demnächst wird Domenico eine eigene Produktlinie mit seinem Namen auf den Markt bringen.

Unter anderem Öle, Soßen und Pasta werden dabei sein. „Man wird den Einfluss der süditalienischen Küche merken“, sagt der Blogger mit einem Schmunzeln.

Auch ein eigenes Kochbuch mit Spezialitäten aus Kalabrien möchte der 42-Jährige herausbringen – damit noch mehr Menschen an der faszinierenden italienischen Küche teilhaben können, wie er sagt.

Dessert: Cestini alla crema e frutta. © Domenico Gentile
  • Domenico Gentile | cooking italy

© 2022 ILMA Magazin. Powered by: Mannheimer Morgen