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Pinseln, Trinken, Abjammen – Keramikbemalen bei LAMANO

Pinseln, Trinken, Abjammen – Keramikbemalen bei LAMANO

Daniela Steinbrenner
Die Kera Jam Events von Lamano, sind eine tolle Gelegenheit während des Bemalens mit anderen ins Gespräch zu kommen. © Lamano

Die Hand greift in die Chipstüte und die Netflixserien laufen in Dauerschleife. Das darf auch mal sein, doch wenn jeder Samstagabend so endet, muss etwas Abwechslung her. Damit möchten Efta und Beatrice, die beiden Lamano-Gründerinnen mit der Kera Jams Reihe in Mannheim Abhilfe schaffen.

Wo früher Keramikbemalen belächelt wurde, ist es bei den beiden seit November diesen Jahres in den coolsten Mannheimer Locations mit entspannter Musik und einer breiten Palette an Getränken machbar. Wie die noch blutjunge Idee ins Leben gerufen wurde und was euch dabei erwarten wird, erzählt Efta euch im Interview.

Ihr Konzept: einen Keramikrohling mit abgestimmten Farben zu Hausparty-Atmosphäre bemalen. Ob mit der ganzen Clique oder alleine, man bekommt was für sein Geld geboten. Während Efta als DJane für den musikalischen Input zuständig ist, ist Beatrice der kreative Kopf was den handwerklichen Teil angeht.

So möchten die beiden bei jedem Event neue Rohlinge und neue Ideen ausprobieren, sodass auch „Wiederholungstäter“ die Chance bekommen neue Keramikschätze zu gestalten. Somit kann man sich sein eigenes kleines Set mit der Zeit zusammenstellen.

Bei den Kera Jams kann jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Bei den Kera Jams kann jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen. © Lamano

Wie habt ihr beiden euch kennengelernt?

Efta: *lacht* Das war Zufall und ist ehrlich gesagt noch gar nicht so lange her. Wir kennen uns erst seit diesem August. Eine meiner besten Freundinnen wollte ihren Junggesellinnenabschied feiern und wir wussten nicht so richtig, was wir für sie organisieren sollen. Wenn jetzt Beatrice neben mir sitzen würde, würde sie mit dem Satz beginnen: „Nichts im Leben ist ein Zufall.“

Beatrice ist super spirituell und glaubt fest daran, dass wir für die kleinen Schritte gesorgt haben, damit wir uns so finden konnten. Die Freundin ist eher eine ruhige Person, wollte uns Mädels zuliebe aber eine Weinwandertour mitmachen. Wir wussten, dass das nicht zu ihr passt und haben nach was geschaut, woran sie auch Spaß haben könnte. Der einzige Anhaltspunkt war: Irgendwas, wo sie ihre Kreativität ausleben kann.

Wir standen so vor der Wahl zwischen Töpfern oder Keramik bemalen und haben uns letztendlich für das Keramikbemalen entschieden. Niemand aus der Gruppe hatte das davor gemacht. Auf Google haben wir dann in Rimbach das Café Bittersüß gefunden. Auf Instagram sah es so aus, als ob man da Spaß haben könnte und auf der Website stand, dass man offen für Junggesellenabschiede wäre.

Also haben wir den Junggesellinnenabschied einfach in den Odenwald verlegt. Da ich das Ganze organisiert habe, habe ich mit Beatrice, der das Café gehört, Kontakt aufgenommen. An dem Abend haben wir zwei richtig schöne Stunden gehabt.

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Wie seid ihr schließlich auf das Konzept „Kera Jam“ gekommen?

Während wir gemalt haben, haben wir Beatrice gefragt, ob wir die Musik lauter aufdrehen können und sie war einverstanden. Als wir am Ende alle unsere Keramiken bei ihr abgegeben haben, habe ich sie angesprochen und gemeint, dass ich mir das super zu Musik vorstellen könnte für eine besondere Atmosphäre. Lustigerweise hatte sie auch mit dem Gedanken gespielt und schon einmal einen DJ im Laden. Noch lustiger wurde es dann, als ich ihr gesagt habe, dass ich DJane bin. Also haben wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht.

Statt die Keramiken zusenden zu lassen, habe ich sie dann selbst im Laden abgeholt und Beatrice gefragt, ob sie noch etwas Zeit hatte. So zeigte ich ihr die kleine Powerpoint-Präsentation, die ich vorbereitet hatte zur Kera Jam Reihe. Sie war so angetan, dass dieser Abholtermin vier Stunden gedauert hat.

Und dann ging alles ziemlich schnell?

Wir haben uns direkt in diese Idee verliebt und angefangen Excel-Tabellen zu gestalten und runterzurechnen, für wie viel man es anbieten könnte.

Auf dem Rückweg habe ich sofort die Manufaktur in Mannheim angerufen, wo ich mein duales Studium gemacht habe, und denen diese Eventidee vorgestellt. Die Manufaktur hat zugesagt und mein ehemaliger Chef hat nach der ersten Veranstaltung im November direkt am nächsten Tag angerufen und gemeint hat: „Das war bombastisch!“

Er war froh so viele happy Leute zu sehen und von sich selbst aus gefragt, ob man nicht im Laufe des Jahres nochmal so ein Event veranstalten möchte. Das war so der Moment, wo man gemerkt hat, dass auch andere Leute diese Idee sehen und verstehen dass es Spaß, Sinn und Freude macht.

Die Tischreihen für die Kera Jam Teilnehmer.
Die Tischreihen für die Kera Jam Teilnehmer.© Lamano

Wie habt ihr bei eurem ersten Event die Leute darauf aufmerksam gemacht?

Efta: Da ich relativ gut vernetzt bin, war der Start dadurch etwas leichter, als wenn man es komplett alleine machen muss. Die Starthilfe durch den Freundeskreis und die Netzwerke über die wir die Info über das Event gestreut haben, war sofort da.

Den größten Run hatten wir über Social Media. Aber natürlich haben wir auch Werbung geschaltet. Als wir die ersten Tickets verkauft hatten, habe ich zum Hörer gegriffen und sofort Beatrice angerufen, naja mehr oder weniger reingekrischen, *lacht*. „Wir haben Karten verkauft!“ Mein Freund hat damals ein Sektglas geholt, um auf die ersten verkauften Tickets anzustoßen.

Die zur Verfügung gestellten Farben sind alle auf einander abgestimmt.
Die zur Verfügung gestellten Farben sind alle aufeinander abgestimmt. © Lamano

Ihr habt euch für die Events zusammengesetzt und euch bei der Farbauswahl Gedanken gemacht. Wie kam das zustande?

Efta: Ja, Beatrice war auch sehr glücklich, dass wir so lange über die Farbauswahl gebrütet haben. Du kannst es dir nicht vorstellen wie viele Entwicklungssessions wir in ihrem Atelier hatten.

Welche Schüssel? Welche Farben? Wir wollten auch, dass es diesen Einzelstück-Charakter hat. Das hat lange gedauert. Und das ist auch der Punkt: Wir wollten sicherstellen, dass diese Ergebnisse auch schön werden, wenn man nicht so künstlerisch begabt ist. Es ist wie eine Suppe bei der wir die Zutaten stellen. Wir wollten so aufgestellt sein, dass egal wie man die Verhältnisse mischt, die Suppe am Ende schmeckt.

Das Duo hat jetzt schon große Pläne für die Zukunft von Lamano. Denn Kreativität kann in vielen verschiedenen Disziplinen ausgelebt werden. So ist eine Erweiterung für 2024 angedacht, die der Kera Jam-Reihe folgen soll. Der Fokus liegt aber weiterhin darauf den TeilnehmerInnen einen spaßigen Abend zu gestalten, wo man laut sein und seiner kreativen Ader freien Lauf lassen kann.  Auch für Mamis ist bald ein Event geplant.

Wie kamt ihr auf den Namen Lamano?

Efta: Das war eigentlich nicht das Schwierigste. Ich komme ja aus dem Marketingbereich. Marken- und Logoentwicklung sind da meine Kerngebiete. Mit all den Ideen, die wir für die Zukunft haben, wollen wir nicht nur beim Keramikbemalen bleiben. Alles was diese Ideen verbindet, ist, dass man mit den Händen arbeitet. Der Name Lamano ist aus dem Spanischen und Italienischen angehaucht.

Unser Teammitglied Daniela in Mitten der anderen Teilnehmer.
Unser Teammitglied Daniela in Mitten der anderen Teilnehmer. © Lamano

Ihr hattet bereits zwei Events der Kera Jam Reihe. Wie war bisher so das Feedback der TeilnehmerInnen?

Das Feedback bisher war spitze! Manchmal haben uns im Nachgang noch Nachrichten erreicht, bei denen wir glasige Augen bekommen haben, denn es ist schon etwas anderes, wenn man so ein Event selbst auf die Beine stellt.

Wenn man hört „Das was ihr da macht, hat mir einen tollen Samstagabend beschert!“ macht das einen schon stolz. Und man fragt sich selbst: Wie kann es sein, dass bisher keiner auf so eine Idee gekommen ist?

Manchmal merkt man wie Keramikbemalen belächelt wird, vor allem bei den Männern *lacht*. Bei Frauen haben wir auf dem Nachtwandel dieses Jahr festgestellt, dass im Vorbeilaufen, wenn wir denen einen Flyer in die Hand gedrückt haben die Reaktion kam „Was? Keramikmalen in Mannheim? Wollten wir schon immer mal machen!“.

Es scheint also einen Nerv zu treffen, wonach gerade gesucht wird. Und die Art und Weise, wie wir das Umsetzen hebt uns nochmal etwas ab. Was wir auch als Rückmeldung bekommen haben, war wie gut man als Einzelperson mit neuen Leuten ins Gespräch kommt. Wenn man an einem langen Tisch zusammensitzt, ist auch die Barriere nicht mehr so groß.

Falls jemand Ideenlos ist, kann er sich hier Inspiration suchen.
Falls jemand ideenlos ist, kann er sich hier Inspiration suchen. © Lamano

Sollen die TeilnehmerInnen schon mit einer Idee zum Event kommen oder bekommt man bei euch noch etwas Inspiration?

Efta: Wir haben einen Ausstellungstisch mit Werken aus vergangenen Events, die wir bereitstellen und planen noch einen Hefter auszulegen mit Fotos von Schalen, die von ehemaligen Teilnehmern gemalt wurden. Wie so ein „Best of“ der Kera Jam-Reihe.

Wir wollen aber auch, dass die Leute unter sich in Kontakt und Austausch kommen, weil man sich gegenseitig inspirieren kann. Klar, Beatrice gibt auch gerne Tipps. Leider sind viele noch am Handy, was vollkommen normal ist, wenn man sich auf Pinterest Inspiration sucht. Da wollen wir mehr von Haus aus Inspirationsmaterial bereitstellen, sodass das gar nicht mehr notwendig ist.

 

Danielas fertige Schüssel mit Katzenmotiv
Danielas fertige Schüssel mit Katzenmotiv. © Daniela Steinbrenner

Auch ich fühle mich da ertappt, wenn ich an meinen Selbstversuch zurückdenke. Am Anfang durchleben alle Teilnehmer stumm den gleichen inneren Prozess durch: Wo soll ich anfangen? Und dann die Befürchtung es zu „vermasseln“. Doch da wollen Efta und Beatrice einem die Sorgen nehmen. Irgendwann hat man einfach darauf losgemalt und war so versunken in der Musik und seinem Tun, dass die paar Stunden nur so verflogen sind.

Während des Bemalens war ich sehr kritisch wie die Farben wohl später aussehen würden, doch ich kann nur raten: trust the process. Nachdem Event kam das Paket mit der gebrannten Keramikschüssel bei mir zu Hause an und war ein super Geschenk um die Neujahrszeit.

Schlussendlich kann ich über das Kera Jam Event sagen, dass ich gut aufgenommen wurde und konnte aus meinem Alltagstrott mal ausbrechen und hatte am Ende noch das perfekte Erinnerungsstück.

Wenn das Lamano-Konzept euer Interesse geweckt hat, ihr euch mal kreativ austoben möchtet und am 20. Januar noch nichts geplant habt, könnt ihr noch die letzten Tickets für die „Kera Jams – Secco Unlimited“ online buchen. Efta Und Beatrice freuen sich schon auf euren Besuch!

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