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Kulturveranstaltungen am Stadtrand

Kulturveranstaltungen am Stadtrand

Torsten Gertkemper

Wer im Randbezirk einer Stadt wohnt, hat es manchmal nicht einfach. Um abends auszugehen, ein Theaterstück zu sehen oder ein Konzert zu besuchen, muss man ins Zentrum fahren. Je nach Ort kann das ziemlich lange dauern. Nicht wenige entscheiden sich am Ende sogar dafür, gar nicht auszugehen.

Genau das war es, was Nadja Peter beschäftigt hat – und sie entschied sich, etwas dagegen zu tun. Mit ihrem Verein Livekultur möchte sie mehr Kulturveranstaltungen in die Stadtteile bringen, wo sonst nicht so viel stattfindet. „Vieles zentriert sich heutzutage auf die Innenstadt. Wir wollen das ändern“, sagt Nadja.

Jörg Teichert macht mit Simon Seeleuther Musik bei der Auftaktveranstaltung im Club Speicher 7. © Nicolae Vatra

Musik, Malerei, Tanz oder Schauspiel

Seit rund einem Jahr ist der Verein nun schon aktiv – und hat bereits einige Veranstaltungen ausgerichtet. Egal ob Musik, Malerei, Tanz oder Schauspiel, aus allen Sparten war etwas dabei.

Wenn Peter auf das erste Jahr zurückschaut, ist sie zufrieden. Besonders gerne denkt sie an eine musikalische Lesung in einer Schule in der Gartenstadt zurück. Mit rund 40 Besuchern hatten sie und die anderen Vereinsmitglieder gerechnet – am Ende waren es 70.

Gute Stimmung bei der Veranstaltung im zeitraumexit. © Nicolae Vatra

Nach der Veranstaltung kamen sogar einige Besucher, die sie gar nicht kannte, auf sie zu und umarmten sie. „Da geht einem das Herz auf“, sagt Nadja.

Eine besondere Verbindung von Musik und Malerei war ein Abend in der Einrichtung Zeitraumexit. Ein Maler und ein Musiker waren zu Gast. Während des Abends entstand zur Musik ein Bild – und damit am Ende auch ein greifbares Ergebnis.

Künstlerisch im zeitraumexit. © Moon Media Productions

Der Weg, den sie hinter sich hat, ist lang. Nachdem sie 2016 gemeinsam mit Christian Huber, einem Musiker, den Verein gegründet hatte, dauerte es lange, bis dieser auch als solcher anerkannt war: „Das war keine leichte Zeit. Wir saßen wie auf heißen Kohlen“, sagt Nadja.

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Fotograf Michael Brand bei dem von ihm organsierten Photowalk im Jungbusch. © Stefanie Afisa

Mittlerweile gehe vieles einfacher von der Hand – weniger wird die Arbeit trotzdem nicht. Peter hat in den vergangenen Monaten viele Fortbildungen besucht und bereits Fördermittel erhalten. „Das Netzwerk ist hier das A und O“, sagt Peter.

Für sie tun sich dadurch ständig neue Möglichkeiten auf. Das ist zum einen sehr hilfreich – kann aber auch anstrengend sein, sagt Nadja mit einem Grinsen: „Manchmal kommt man gar nicht hinterher bei so vielen Gelegenheiten.“

Impressionen von einer der Veranstaltungen des Vereins:

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Der Verein ist immer auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, wo Veranstaltungen über die Bühne gehen können. Konkrete Anforderungen gibt es kaum, 50 Personen sollten aber mindestens Platz finden.

  • Livekultur Mannheim e.V.

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