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Ein bisschen Landleben in der Stadt bei Das Märktchen

Ein bisschen Landleben in der Stadt bei Das Märktchen

Vanessa Müller
Egal ob Kartoffeln, Feldsalat oder Radieschen, alle Produkte sind regional. © Vanessa Müller

Zwischen Obst, Gemüse und Kaffee, da stehen die beiden: Julia und Leti, die, wie ich später erfahre, schon sehr lange befreundet sind. Eigentlich bilden sie ein Dreiergespann, bestehend aus Leti, Julia und Letis Schwager, der ein ähnliches Geschäftskonzept in Frankenthal mit seinen Eltern betreibt.

Ein Blick ins Märktchen. © Vanessa Müller
Ein Blick ins Märktchen. © Vanessa Müller

Wie Das Märktchen entstanden ist

Leti erzählt, dass sie schon früher ihrem Schwager immer wieder samstags auf dem Markt geholfen hat. Der Liebe zum Markt wegen hat sie kurze Zeit später Das Märktchen in Mannheim aufgebaut. „Nach 2 Jahren kam Julia dazu, wo wir noch nur Obst und Gemüse verkauft, haben“, schwärmt Leti. Parallel zum Lebensmittel Laden haben sie in den Räumlichkeiten direkt nebenan den Umbau gemacht.

Hier könnt ihr euren Kaffee direkt vor Ort genießen. © Vanessa Müller
Hier könnt ihr euren Kaffee direkt vor Ort genießen. © Vanessa Müller

Hier ist eine Art kleines Café entstanden, mit vielen weiteren Produkten, die aus Italien stammen. Direkt nach dem Einkaufen der Lebensmittel kommt man über einen Durchgang ins angrenzende Café. Eine Ecke mit Leckerbissen der Marke Koro ist auch vertreten, die aufgrund der hohen Nachfrage immer weiterwächst.

Die begeehrte Koro Ecke. © Vanessa Müller
Die begeehrte Koro Ecke. © Vanessa Müller

„Julia und ich kennen uns schon, seitdem wir zusammen bei einem Modehaus gearbeitet haben, damals war Julia noch in der Ausbildung“, lacht Leti und erzählt darauf, „5 Jahre haben wir zusammengearbeitet und 5 Jahre zusammengewohnt“. „Leti ist gegangen und ich bin hinterher“, lacht Julia. Den Spaß und die Liebe zur Arbeit, den die Beiden verkörpern spürt jeder, der in den Laden kommt. Die Freiheit und die Eigenverantwortlichkeit ist es, was sie an ihrem eigenen Laden so zu schätzen wissen.

Julia (links) und Leti vom Märktchen. © Vanessa Müller
Julia (links) und Leti vom Märktchen. © Vanessa Müller

Mit ihrem Team, was mit 3 Aushilfen vervollständigt wird, begrüßen sie hier im Märktchen die Leute immer mit guter Laune. Die Unterstützung der Aushilfen erleichtert es ihnen vor allem freitags und samstags, denn das sind die stärksten Tage. Aber auch wenn die werdende Mama Julia mal eine kurze Pause von dem Trubel braucht, ist auf das Team immer Verlass.

Regional und saisonal einkaufen

„Viele Leute lernen sich hier kennen, trinken nach dem Einkaufen noch einen Kaffee“, erzählt Leti und fährt fort, „das ist genau das, was wir auch verkörpern wollen, einkaufen ist nicht einfach nur im Stress schnell ein paar Sachen im Supermarkt zusammengesucht, es soll auch Spaß machen.“ Sie wollen Bewusstsein schaffen, für das, was man einkauft. Dass die Menschen auch mal Neues aus der Region probieren.

Frisches Obst und Gemüse steht jederzeit für euch bereit. © Vanessa Müller
Frisches Obst und Gemüse steht jederzeit für euch bereit. © Vanessa Müller

Mit der Eröffnung von Das Märktchen im Oktober 2019 wurde das Einkaufen zum Highlight der Kunden. Denn durch die andauernde Pandemie fehlte der soziale Austausch und der Kontakt zu Menschen, den die Kunden dann wenigstes beim Einkaufen im Märktchen genießen konnten.

Jede Menge frisches Obst. © Vanessa Müller
Jede Menge frisches Obst. © Vanessa Müller

„Du fragst auch mal nach, wie es den Menschen geht, packst die Sachen ein oder hilfst ihnen die Treppe runter“, so Leti. Genau das zeichnet Das Märktchen aus. Ein bisschen Landleben in der Stadt. Bewusstsein für die Produkte, ihre Herkunft, die Regionalität und die Saison schaffen. Wer im Märktchen einkauft, kann sich sicher sein, dass er immer regionale Produkte bekommt, von Käse oder Milchprodukten bis hin zu den verschiedensten Gemüse- und Obstsorten der Saison. Von Jung bis Alt, kommen die unterschiedlichsten Menschen zum Einkaufen vorbei. „Die Leute wissen einfach so zu schätzen, was wir hier machen, auch wenn es für uns oft anstrengend ist, aber wir lieben es“, bestätigt Julia darauf.

Hier wird jeder fündig. © Vanessa Müller
Hier wird jeder fündig. © Vanessa Müller

Manche Kunden bringen sogar nach dem Backen mit Zutaten aus dem Märktchen die Leckereien wie Cookies für das Team vorbei oder treffen sich zum Einkaufen und einen Kaffee. „Das war immer unser Traum“, schwärmt Leti darauf und erklärt, „die Leute kaufen bei uns ein und trinken noch einen Kaffee“. Oder bald dann einen Aperol Spritz oder Wein, denn wie ich erfahre, ist das der nächste Meilenstein, der schon bald Wirklichkeit wird. Den Wein, den sie aktuell verkaufen, bekommen sie  natürlich ebenfalls hier aus der Region, von Familie Mussler.

Aber auch Wein aus der Region darf nicht fehlen, so wie viele andere regionale Produkte von kleineren Startups. © Vanessa Müller
Aber auch Wein aus der Region darf nicht fehlen, so wie viele andere regionale Produkte von kleineren Startups. © Vanessa Müller

Unterstützung vieler Läden aus Mannheim und Region

Freitag und Samstag bieten sie zusätzlich noch Brot und süße Teilchen von Brot und Salz an. So muss keiner mehr in den Supermarkt, sondern bekommt alles, was man sich wünscht im Märktchen. „Wir versuchen alles möglich zu machen, so auch bei der Frischmilch oder den Käseprodukten, die aus dem Odenwald kommen“, schwärmt Leti. Selbst die Antipasti bekommen sie frisch aus Bensheim und Blumen von Neele und Jürgen von Smell the Flower hier in Mannheim.

Schon am Eingang erwarten uns Blumen von Smell the Flower, auch aus Mannheim. © Vanessa Müller
Schon am Eingang erwarten uns Blumen von Smell the Flower, auch aus Mannheim. © Vanessa Müller

Café Lauri beispielweise kauft auch die Produkte für kleine Leckereien zum Kaffee hier im Laden ein. „Wir unterstützen uns hier alle gegenseitig“, so Leti. Seitdem sie den Laden haben, machen sie auch bei TooGoodtoGo mit. Hier kann man sich am Abend eine Rettertüte abholen, für super wenig Geld.

Hier findet ihr viele verschiedene Sorten Äpfel und auch Salat. © Vanessa Müller
Hier findet ihr viele verschiedene Sorten Äpfel und auch Salat. © Vanessa Müller

Einzigartige Produkte

Aus dem Heimatland bringt Leti auch immer wieder italienische Produkte mit. Egal ob Keramik oder Lebensmittel, Auch hier unterstützen sie kleine Bauern und Verkäufer. Gleiches gilt auch für das eigene Olivenöl, was in Italien hergestellt wird.

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Der Fröhlichladen in der Neckarstadt. © Vanessa Müller

„Am Ruhetag, mittwochs, sind wir ganz oft unterwegs und kaufen neue Produkte ein, da fahren wir dann zum Beispiel in den Odenwald zu einer ganz alten Lebkuchenbäckerei und holen die Produkte ab“, berichtet Leti. Einerseits um zu wissen, woher die Produkte kommen, andererseits weil die Labels so klein sind, dass sie keinen Lieferdienst haben, aber eben großartige Produkte.

Ein paar Produkte aus Italien. © Vanessa Müller
Ein paar Produkte aus Italien. © Vanessa Müller

Im Märktchen findet man neben Obst und Gemüse und weiteren Lebensmitteln aber auch die vielfältigsten anderen Produkte. Wie einen Kalender, in dem Blumen oder Kräutersaumen verarbeitet sind. Das kleine Label aus Speyer, ein Ehepaar, stellt Kalender und Geschenkkarten her, die nach der Benutzung eingepflanzt werden können. Daraus wachsen anschließend die verschiedensten Kräuter oder Wildblumen. Die Freundinnen lieben es auf dem Markt zu schauen, was es Neues gibt, was für neue Startups in der Region gegründet werden. So bieten sie auch die asiatischen Feinkost Produkte von einer Kundin an, die sich mit ihrem kleinen Label selbstständig gemacht hat.

Vom Lebensmittel shoppen zum Kaffee trinken. © Vanessa Müller
Vom Lebensmittel shoppen zum Kaffee trinken. © Vanessa Müller

Künftig sollen Events, wie bspw. an Halloween das Kürbisschnitzen im Märktchen stattfinden. Keramik bemalen, Art Nights oder andere Events kommen bestimmt bald, lasst euch überraschen, was die Beiden noch ermöglichen.

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